Mittwoch, 31. März 2010

die welt ist ein irrenhaus, ...


... haben mehr oder weniger direkt viele philosophen oder tendenziell philosophischen schreiberlinge bereits lange vor mir festgestellt, aber wenn man das selbst nach einigen jahrzehnten durchlauf durch diese welt so erkennt, dann ist das nochmals etwas anderes.

das verrückte ist, dass das normale verrückt ist. das, was alle als normal ansehen, was in sämtlichen medien als top und "must have" suggeriert wird, das ist irre. die zutaten für den irren brei:

alkohol, formel 1, box-sport, leistungs-sport, leistungs-musik, leistungs-druck, eifersucht, konkurrenz ( = "dein unglück ist mein glück" ), fußball, extremismus jeglicher farbe und religion, rivalität ( = "dein tod ist mein leben" ), spott, schleckerei, süchte, sauteure wissenschaftliche & militärische spielereien im weltraum und auf der erde + nur almosen für die wirklichen probleme der menschheit, kriege aller art, raserei, fanatismus, zeitvertreib, macht, schlankheits-/schönheits-wahn ( aktiv & passiv ), rausch, attentate, koma-saufen, luxus-fressen, drogen, killer-spiele, satire, ( immer noch ) wettrüsten vom kinderzimmer bis zu den weltmächten, rauchen, gewalt, porno-industrie, über-motorisierung, feuerwerk, ...

müsste ich ein paar legalisierte zutaten löschen?

und ( fast ) jeder identifiziert sich an einer stelle bewusst oder unbewusst mit einigen dieser zutaten - und nicht wenige mit vielen davon. eben weil die natur des menschen darauf voll abfährt. und allen gemeinsam ist die kurzlebigkeit des genusses und die langlebigkeit mancher folgen. und in summe ist alles sinnlos, weil sinn nicht in kurzlebigem genuss - selbst ohne langlebige reue - liegen kann.

aber ... wenn man den menschen diesen irren zeitvertreib nimmt, was kann man ihm anstelle der sinnlosigkeit geben, wenn sie das loch dann tatsächlich spüren? was sagt man einem menschen handfestes, der einen schritt weiter ist, der nicht mehr leben will, weil er alles ausprobiert hat und an keiner stelle war das ergebnis seiner mühe des lebens wert?

apropos "schreiberling", vor 2.000 jahren hat das schon einer so festgehalten: "sie gehen alle in die irre, ..." - alle, schon brutal viel! also doch normal und ganz natürlich, wenn alle irre sind? ... mhhh, und es geht wenig schmeichelnd weiter "... wie schafe, die keinen hirten haben.".

hab doch zufällig bei aharon appelfeld, zitiert aus "Blumen der Finsternis", gelesen: "Wir vergessen manchmal, wozu wir leben. Dann glauben wir, Geld sei wichtig, fleischliche Liebe und Besitz seien wichtig, und das ist ein großer Fehler." wäre interessant, welche antwort er auf die frage "wozu?" gibt, so er denn eine gibt. die klugen "schreiberlinge" stellen viele fragen und vieles infrage, aber antworten bleiben sie oft schuldig. "jetzt habe ich so eine intelligente frage gestellt, jetzt soll ich sie auch noch beantworten?". offensichtlich gehören sie auch zu den "allen".

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