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Samstag, 28. März 2009

wie geht es dir?


eine gefährliche frage, die wir damit einem menschen stellen, denn wir übernehmen durch fragen für die antwort verantwortung. wenn ein mensch in der antwort die türe seines herzen einen spalt öffnet, wäre rückzug fahrlässig. diese frage ist auch gefährlich, weil eine ehrliche antwort vertrauen voraussetzt. und vertrauen ist immer gefährlich, man riskiert enttäuschung. aber misstrauen ist noch gefährlicher, man riskiert ferne.

"wie geht es dir?" - "gut! - und dir?" - "auch gut!"

noch einmal davon gekommen? oder meinen wir es ehrlich?

"wie geht es dir?" - "gut!" - "ich freue mich mit dir!"

schön, aber es kann auch anderes kommen ...

"wie geht es dir?" - "nicht gut!" - "was kann ich tun, dass es dir besser geht?"

gut, wenn man sich so freund sein kann, - oder über diese offenheit und ehrlichkeit einen augenblick zum freund wird.

Freitag, 27. März 2009

unglück


not kann entweder durch menschen verursacht sein oder durch unbeeinflussbares schicksal, durch krankheiten, unfälle, naturereignisse, wobei die naturgewalten durchaus auch durch menschen entfesselt oder begünstigt werden können, ferner kann man sich ihnen aussetzen oder versuchen, sich vor ihnen zu schützen.

menschen, die anderen unglück bringen, sind "böse", sie beeinträchtigen andere bewusst in ihrem glück, indem sie ihn an leib und seele verletzen oder ihm etwas entziehen, was ihm glück bedeutet oder dessen fehlen unglück.

un-menschliches unglück ist manchmal total unbeeinflussbar, ein blitz aus heiterem himmel, ein vulkanausbruch oder ein erdbeben.

manches ist dazwischen angesiedelt, ein unglück aufgrund menschlichem versagen, aus fahrlässigkeit, oder weil man bewusst ein hohes risiko auf sich nimmt, ein absturz bei einer bergtour, oder eine lawine beim skifahren durch unberührtes, aber unsicheres gelände. oder ich irre mich in der bewertung einer situation oder ich verschließe die augen, weil ich mir ein ziel gesetzt habe, wie das erreichen eines berggipfels, und bringe mich und andere dadurch in gefahr.

viel not wird unbewusst, aber doch fahrlässig durch ignoranz verursacht, zum beispiel, wenn ich waren kaufe, ohne mich dafür zu interessieren, wo diese hergestellt wurden und ob die menschen, welche sie herstellen, dafür einen gerechten lohn bekommen, der ihnen und ihren angehörigen ein würdiges leben erlaubt. dadurch dass jene zu wenig bekommen, kann ich mir etwas mehr leisten, aber macht es mich glücklich, dieses mehr, oder ist es nicht oft ein ausdruck von unersättlichkeit, die nicht glücklich macht, weil immer mehr haben, immer schneller, immer größer, immer weiter, das herz nicht satt macht?

Mittwoch, 25. März 2009

schuld


schuld
ist, wenn ich mich bewusst weigere, verantwortung zu übernehmen für etwas, was in meinem einflussbereich ist. die bibel verwendet dafür den begriff sünde. sünde ist schuld vor gott, vor einer instanz, die darauf achtet, dass die gesetze, allgemein akzeptierte bedingungen für ein gutes zusammenleben eingehalten werden, dass die schwachen vor den starken geschützt werden, dass jeder raum zum leben hat. "wer das weiß, gutes zu tun, und tut's nicht, dem ist es sünde." - schuld ist also nicht nur bewusst anderen schaden, sondern auch, bewusst wegsehen und nicht einspringen, wenn anderen schaden droht.

ich kann nicht schuld sein, wenn ich nichts weiß, wenn ich zu schwach bin, wenn ich nicht in einem verhängnisvollen ablauf eingeschlossen bin, den ich hätte beeinflussen können. insofern ist die erbsünde als fluch keine schuld. ein kind ist nicht schon deshalb, weil es geboren wird, schuldig. dann wäre es unverantwortlich ein kind, einen "sünder", zu zeugen und in die welt zu setzen. das kind unterliegt von natur aus den gesetzen von eifersucht und rivalität, d. h. dem trieb sein glück auf kosten anderer durchzusetzen. schuld wird es dann, wenn es dieses verhängnis erkennt und sich nicht dagegen entscheidet.

es ist nicht gut, wenn dem menschen mit dem hinweis auf die erbsünde ein schlechtes gewissen eingeredet wird. auch das "das tat ich für dich, - was tust du für mich?", das zinzendorf sehr beeindruckte, ist einreden eines schlechten gewissens, das aber nicht motivation für verantwortliches handeln gegenüber anderen menschen, für liebe, sein kann. und im späteren leben von zinzendorf wird auch ersichtlich, dass einiges schief lag.

das gegenteil von schuldhaftem handeln ist liebe. aber vieles, was man liebe nennt, ist schuldhaftes verhalten, weil es ausübung von macht und gewalt in einer beziehung ist, und nicht freiheit, welcher liebe raum lässt. man denke nur an die "liebe" der eltern zu ihren kindern, die es jenen verwehrt, ihr eigenes leben zu entwicklen, weil sie durch die vorgaben der eltern eingesperrt sind, weil sie deren erwartungen in vielfältiger hinsicht erfüllen müssen. und wenn sie ausscheren, dann ist von liebe keine spur mehr - und vorher war auch nichts da, "liebe" als lohn für unterordnung?