Freitag, 24. April 2009

sinn, glück und ewigkeit


sinn ist glück, und viktor frankl ist da sehr konsequent, wenn er sagt, dass es keinen sinn macht, die löcher das fasses zu stopfen, es muss auch sinnvoll gefüllt sein.

alles, was sinn machen soll, muss aber über den tod hinaus für mich sinnvoll wirken, nicht nur in der weitergabe des lebens, wie es die biologie dem menschen mit allen risiken und nebenwirkungen, mit eifersucht und rivalität eingeprägt hat, dass er mit gewalt in seinen nachkommen weiterleben muss, oder zumindest muss seine art überleben, wenn er schon als individuum nicht schaffte, sein leben an die nächste generation weiter zu geben.

wenn nach dem tod für mich persönlich alles aus ist, dann ist für mich alles sinnlos, dann kann mein leben jederzeit zu ende sein. und mein leben bekommt dann auch nicht dadurch sinn, dass ich an jemand weitergebe, den dasselbe schicksal ereilt, dass an seinem tod für ihn individuell die geschichte und der sinn seiner geschichte zu einem ende kommt.

in 150 jahren lebt voraussichtlich niemand mehr, der jetzt auf der welt ist, dann ist "alles aus", alles leer und ohne sinn, wenn nichts überlebt von mir, wenn ich tot bin.

allerdings ist es natürlich nicht zwingend, dass es ein "leben nach dem leben" geben muss, weil mein leben sinnvoll sein muss. der schluss geht in die andere richtung: wenn mein leben sinnvoll sein soll, dann muss es ein "leben nach dem tod" geben. und genausowenig kann man aus diesen schlüssen einen beweis für irgendeine religion herleiten. religion zeigt eine perspektive über den tod hinaus, die für beständigkeit des sinns nötig ist.

sinn ohne ewigkeit ist sinnlos. sinn, der irgendwann einmal zuende ist, macht keinen sinn.

sonst können wir wirklich "essen und trinken, denn morgen sind wir tot!" - aber was macht das "essen und trinken" zuvor dann noch sinn? können wir dann doch gleich einen kollektiven strick nehmen, - oder auch nicht, das ergebnis ist - langfristig gesehen - dasselbe.

muss denn alles sinn machen? was macht die unvorstellbare energie sinn, die in sternexplosionen milliarden von lichtjahre entfernt - und damit auch milliarden jahre zurück sinnlos verpulvert wird? oder was macht das leben von bakterien irgendwo in der antarktis sinn? oder was macht es für einen sinn, dass das AIDS-virus sich fortpflanzt und am leben erhält, indem es "höheres" leben zerstört.

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