Freitag, 1. Mai 2009

gottesbilder - menschenbilder


wenn es nicht angemessen ist, sich von seinem gott bilder zu machen, dann ist es doch genauso falsch, sich von menschen bilder zu machen. einerseits brauchen wir bilder, wir müssen menschen einschätzen, wenn wir ihnen begegnen, anderseits heißt sich ein bild von einem menschen machen doch, über ihn urteilen, ihn in schubladen sperren, die ihm aber doch nie gerecht werden, sondern die ihm gewalt antun und die ihn vielleicht erst dadurch zu dem werden lassen, wir wir meinen, dass er wäre.

andererseits, lieben heißt, einen menschen so sehen, wozu er im guten fähig ist. das bild, das wir uns demnach von einem menschen sogar machen sollen, ist das bild, wie er wäre, wenn er nicht durch schwere erfahrungen der auch prägungen ein dunkler schatten dieses idealbildes von ihm wäre. und einen menschen in liebe begleiten, heißt demnach, ihn aus den schubladen der vorverurteilung entlassen und ihm auf diesem weg helfen, der zu werden, der er sein kann.

ein gutes bild: jeder mensch ist wie ein diamant, der ungeschliffen wie ein billiger stein aussieht, der seine kostbarkeit hinter einer fassade verbirgt, und erst das wegschleifen dieser unscheinbaren hülle bringt das kostbare zum vorschein, das in ihm angelegt, aber verborgen ist. und das kostbare ist vielleicht, dass jeder mensch für einen anderen kostbar sein kann. sicher gibt es noch andere bilder dafür, die vielleicht einen anderen aspekt beleuchten.

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