Mittwoch, 25. März 2009

fragen


wer fragt, ...
... ist dumm!
... gibt zu, dass er nicht weiß, was doch jeder weiß!
... zweifelt!
... hinterfragt!
... klagt!
... klagt an!
... hat anfragen!
... ist lästig, insbesondere wenn er kind ist!

oder ist es eher so, dass nur wer fragt, klug ist, weil er durch fragen klug wird, - besser als durch schaden? ist das offene, ehrliche fragen aus der mode gekommen?

schüler sollen möglichst nur fragen, was im lehrplan vorgesehen ist, und worauf der lehrer eine antwort hat. eigenes denken, fragen in neuen bahnen, führt nicht zu den vorgegebenen lernzielen, - vielleicht zu anderen, ungeahnten, besseren, die aber aus dem rahmen fallen, die im zeugnis keine punkte geben.

menschen mit fragen, die aus dem rahmen fallen, fallen auf und aus dem rahmen.

will man durch fragen den anderen kennenlernen, um ihn zu verstehen, oder eher um seine schwächen auszuloten, durch die die eigenen stärken hervortreten?

wer fragt, muss sich entschuldigen und rechtfertigen, er muss klarstellen, dass er nicht anklagen will, sondern ehrlich an einer antwort interessiert ist.

leider ist es eine unsitte in unserer gesellschaft, dass "warum ...?" oft anklagen statt offenes fragen ist. und jeder, der "warum ...?" fragt, setzt sich dem vorwurf aus, auch nur anzuklagen. sicher, man muss selbst sehr ehrlich in sich fragen, ob wirklich jedes fragen aus dem wunsch nach antwort herrührt, oder ob nicht doch subtile vorwürfe dahinter versteckt sind, die sich in den schafspelz einer frage verkleidet viel unschuldiger anhören. und oft ertappt man sich dabei, dass sich in einem nebensatz doch massive anklage in das fragen mengt. und aus einem interessierten, offenen fragen und antworten, wird anklage und verteidigung, und statt zunehmender wahrheit entzündet sich ein streit und die wahrheit wird dem kampf um die eigenen interessen geopfert.

trotz allem, wer ehrlich fragt, ...
... lernt noch dazu!
und wer neues lernt, der ist noch jung!

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