Montag, 30. März 2009

ein eingefleischter vegetarierer ...


... bin ich nicht, aber ich habe mühe mit dem "dein tod ist mein leben!", das der mensch zum schwein sagt, es abmurkst und frisst. man muss brutal entschlossen sein, um leben zu töten, weil leben am leben hängt. und die berufe, die diese brutalität aufbringen, werden in der gesellschaft nicht sehr geachtet. aber wenn das kalbsschnitzel auf dem teller liegt, denkt man nicht an den, der das kälbchen getötet hat, und auch nicht mehr an das tote kälbchen selber.

kinder haben sich diese sensibilität bewahrt, "freunde frisst man nicht!", sagen sie, wenn sie hemmungen haben, den stallhasen zu fressen, mit dem sie zuvor gespielt haben.

dieses verhalten von eifersucht und rivalität sichert innerhalb der art das individuelle überleben, durch fortpflanzung auch nach dem tod. in den kämpfen zwischen den arten geht es um das überleben der art. und dabei um fressen und gefressen werden, um leben und tod. erschreckend, diese eskalation.

noch erschreckender bei diesen gedanken: nur der mensch bringt es im kampf in aggressiver eifersucht und rivalität so weit, seine eigenen artgenossen umzubringen, mit teils raffinierten techniken. innerhalb anderer arten ist die aggression meist zu ende, wenn die kontrahenten sich irgendwie darauf verständigt haben, wer der sieger ist. und meist ist es der, der die grenze bis zu ernsthaften verletzungen am meisten ausreizt, der am meisten riskiert, und manchmal kommt es auch hier zu tödlichen verletzungen, wenn zwei aggressive männchen die natürlichen grenzen missachten. zwischen menschen schafft oft auch die technik die nötige distanz, um mitgefühl auszuschalten, zwischen dem drücken eines knopfes und dem tod, den man dadurch auslöst gibt es keine sichtbare oder spürbare verbindung, wie es der fall ist, wenn ich jemand erdolche. und mordübungen am computer bei killer-spielen, mit virtuellen menschen und leichen tragen sicher erheblich zu dieser distanzierung und desensibilisierung bei.

weil der ochse - zumindest bezüglich seiner intelligenz - zur schwächeren art gehört, wird er vom menschen gefressen: "dein tod ist mein leben!", dabei müsste der mensch im gegensatz zu anderen geschöpfen kein fleisch fressen, um zu überleben.

und noch eine sache: schädlinge im garten sind die friedlebenden vegetarierer, nützlinge sind die, welche sich brutal über andere geschöpfe hermachen, - wieder ausschließlich die auf das interessen der menschen zentrierte sicht der natur.

andererseits, auf einem flug von austin nach atlanta saß ich neben einem afrikanischen großwildjäger, der mir erklärte, das er mit seinen abschüssen das gleichgewicht der natur regelt. wenn die population zu stark anwächst, leidet die vegetation und als folge dezimiert hunger die herde. dieser zyklus wird eliminiert, die vegetation wird geschont, und die geschöpfe müssen nicht hungern - weil sie erst gar nicht leben.

wäre das möglich, wenn die arten miteinander kommunizieren könnten, sich auf ein friedliches zusammenleben zu verständigen, mit freiwilliger populationsbeschränkung, durch geburtenregelung aufgrund ausgehandelter quoten für die einzelnen arten?

kommunikation wäre auch hier ein mittel zum frieden.

vor der sintflut hat der mensch sich vegetarisch ernährt, und auch die tiere, die aus der schöpfung hervorgingen, können sich unmöglich gegenseitig aufgefressen haben. jedenfalls wird in der neuen welt nach jesaja "der löwe stroh fressen wie das rind", und es wäre sicher kein schaden, diesem friedliche zusammenleben von mensch und tier schon jetzt vorzugreifen, soweit man es schafft. und der mensch ist ja mit intelligenz und willen ausgestattet, um die triebe und instinkte zu überwinden, er muss sich nicht der eifersucht und rivalität unterordnen, er kann sich bewusst gegen das "dein tod ist mein leben!" entscheiden, das ja in abgeschwächter form heißt "dein unglück ist mein glück!".


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